Evangelische Hospitalkirchengemeinde 
und

Evangelische Kirche in der City

Stuttgart



Vorstellung Pfarrer Benedikt Jetter, ab September 2024

Liebe Gemeinde,

liebe Schwestern und Brüder in Stuttgart und darüber hinaus! Viele von Ihnen werden neugierig sein, wer der neue Pfarrer ist und wie Sie alle sich zukünftig in der Hospital-, Leonhards- und Citykirche beheimatet fühlen können. Auch ich blicke gespannt auf das vor uns liegende gemeinsame Wirken, Feiern, Nachspüren und Vordenken.

Als Grundlage für persönliches Kennenlernen stelle ich mich Ihnen schriftlich vor: Mein Name ist Benedikt Jetter; zum 1.9.24 trete ich die erste Stelle im ständigen Pfarrdienst der Landeskirche Württemberg an. Dabei hatte ich noch bis in die 12. Schulklasse geplant, Maschinenbau zu studieren; in einer Phase ausgiebiger Suchbewegungen jedoch gab die Erfahrung des gottgeschenkten Wertes jedes Menschen in Abgrenzung zu einer oberflächlichen Werke- und Leistungsgerechtigkeit meinem Lebensweg einen kräftigen Impuls in Richtung Pfarrberuf. Nach dem Abitur ging’s per Zivildienst nach Frankreich bei Menschen mit geistiger Behinderung, erst in einer „Arche“-Wohngemeinschaft (Picardie), dann in der ev.-diakonischen Einrichtung „Le Sonnenhof“ (Elsass). Im Studium hat mich das Interesse an fremden Kulturen & Gepflogenheiten an diverse Orte mit je eigenem Charme geführt: Tübingen, Rom, Göttingen & Edinburgh.

Vor dem württembergischen Vikariat war ich 1 ½ Jahre mit Herzblut im Bereich Ökumene & Partnerkirchen unterwegs, davon neun Monate in der Ev. Kirche A.B. in Rumänien, die zur lutherischen Konfessionsfamilie gehört, in der ich mich beheimatet fühle. Weitere Stationen waren die Weltausstellung Reformation in Wittenberg, die Generalversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in Basel, die Vollversammlungen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Namibia und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) in Leipzig und diverse Praktika in ausländischen Kirchen (Frankreich; Kolumbien). Wenn ich hinzufüge, dass ich es zudem ein Mal mit den Öffentlichen Verkehrsmittel nach Istanbul geschafft habe, können Sie meine Reisen ins nicht-europäische Ausland an drei Fingern abzählen. Mir als einem autolos-umweltbewussten Erdenbewohner ist diese Aussage nachhaltig wichtig, denn ich gehöre zu einer nachwachsenden Generation, deren zukünftige Ernährung oder Sauerstoffzufuhr durchaus fraglich sind. Bewahrung der Schöpfung ist mir aus pragmatischen, zuerst aber aus theologischen Gründen ein Anliegen, wobei ich mich bei meinem Nachtgebet häufig frage, wie um alles in der Welt man als globalisierte Menschheit dieses Thema vernünftig angehen sollte.

Nach dem Ausbildungsvikariat in Großaspach war ich 3 ½ Jahre als Pfarrer zur Anstellung in Vaihingen (Enz) tätig. „Im anderen Vaihingen“ sage ich, geboren in Vaihingen (Stuttgart), oft zur Sicherheit. Als Pfarrer zur Dienstaushilfe (PDA) durfte ich im Kirchenbezirk Vaihingen-Ditzingen reiche Erfahrung auf verschiedensten Ebenen machen. Die Zeiten waren bewegt. Ich startete im dritten Corona-Lockdown und nahm eine deutlich zunehmende Dünnhäutigkeit vieler Zeitgenossen wahr in Bezug auf zahlreiche Themen oder Menschengruppen, die in diesen Jahren ganz neu diskutiert und oft auch in Frage gestellt werden. Tragischerweise gehörte es als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) vor Ort zu meinen ersten Tätigkeiten, Ukraine-Friedensgebete organisieren zu müssen. Trotz oder gerade wegen der bleibend komplexen Weltlage – Bedrohung des Existenzrechts Israel nebst brutaler Behandlung christlicher wie muslimischer Palästinenser, dazu Kommunal- und Europawahlen in Zeiten drohender Verengung von Herz und Verstand – werde ich nicht müde, mich mit Schwierigem auseinanderzusetzen. Symbolische Bedeutung haben für mich daher zwei hart erkämpfte Errungenschaften des Doppel-Jubiläumsjahres 2024: 75 Jahre „Grundgesetz“ (samt unkaputtbarer gottgeschenkter Menschenwürde) und 90 Jahre „Barmer Theologische Erklärung“ der Bekennenden Kirche gegen falsche Autoritäten innerhalb der Kirche (samt Warnung vor fatalen Folgen zu langen Wartens angesichts pseudo-demokratischer faschistisch-rechtsradikaler Drohkulissen).

Ich schreibe dies, weil es mir ein großes Anliegen ist, aus Bibel-, Kirchen- und Profangeschichte zu lernen und weil die konkrete seelsorgerlich-theologische Tätigkeit für mich nie von der jeweiligen Orts- und Weltlage zu trennen ist. In diesem Bewusstsein habe ich in den letzten 42 Monaten an fünf Schulen Religion unterrichtet, Gottesdienste in 21 verschiedenen Ortschaften bzw. mindestens 41 Gottesdienstsorten verantwortet, fast in jedem Ortsteil meines Kirchenbezirks Sitzungen durch Protokollführung begleitet und an noch mehr Orten Kirche erlebt und gelebt, Gottesdienste mitgefeiert, Glauben geteilt. Es sind diese reichen Erfahrungen mit Gemeinden, Menschen und KollegInnen, die mich geprägt haben und die ich als Schätze mitnehme auf die nächste Etappe meines Dienstes in der einen weltweiten Kirche Jesu Christi. Bei Ihnen. Mit Ihnen. In erster Linie komme ich selbst als Mitglied der Gemeinde, als Christ, denn nur, weil ich schon immer unbekannterweise mit Ihnen verbunden war in der hinter allen Institutionen verborgenen Gemeinschaft der einen Kirche, habe ich mich auswärtig beworben, um auf einer neuen Pfarrstelle meinen Dienst zu tun. Beim Antritt der "Pfarrstelle des Pfarramts Hospitalkirche (Sonderauftrag im Nebenamt: Citypfarramt Stuttgart, Mitversorgung der Leonhardskirchengemeinde)" sind zwei Dinge gewiss: 1) Es wird, wie immer im Leben, nicht weniger abenteuerlich als es klingt; 2) Es ist der gleiche Gott, der gleiche trotzig-lebensorientierte Geist, der Sie und mich auch auf dieser nächsten Wegetappe begleiten wird.

„Mitversorgung“ klingt, zugegeben, etwas technisch. Sie dürfen versichert sein: Technische Formalitäten gehören nicht zu meinen zentralen Leidenschaften. Vielmehr prägen mich eine in Christus verankerte Alltagsspiritualität, das Wissen um meinen limitierten, stets neu zu erweiternden Horizont sowie das Bemühen, Blicke hinter Mauern von Denkweisen & Prägungen, hinter Fassenden von Herzen & Sprechweisen zu werfen. Unbedingt möchte ich fördern, was sich bewährt hat, gestalten, was Potenzial hat und aufkeimen lassen, was womöglich geheimnisvoll-ungeahnte Bedeutung hat für unsere Zeit und für unsere Ewigkeit. Damit wir uns nicht in Nichtigkeiten verlieren, sondern aus Unbedeutendem Bedeutsames machen, braucht es Geduld & Achtsamkeit, Wertschätzung & Ermutigung, Offenheit & Fehlerfreundlichkeit. Es braucht, liebe LeserInnen, Sie alle, um mit Ihrer je individuellen Fähigkeit das Kollektiv zu bereichern. Da ich für meinen Teil mir nicht selbst genügen kann oder will, möchte ich Ihnen sowie sämtlichen engagierten Mitarbeitern in der Hospitalkirche und im Weinberg Gottes außen herum zuverlässige, unkomplizierte & wohlwollende Zusammenarbeit anbieten.

Man brauche ‚da unten in Stuttgart‘ ein breites Kreuz, sagt man mir gelegentlich. Nun, das einzige Kreuz, das ich in mir trage, ist das des Gekreuzigten und Auferstandenen selbst. Und das Kreuz, das ich üblicherweise auf der Brust trage, ist das Hugenottenkreuz. Es steht für die tiefe Verbundenheit mit unseren Partnerkirchen in der weltweiten Diaspora, sowie das Engagement im Gustav-Adolf-Werk (GAW) und im Vorstand der Deutschen Waldenservereinigung (DWV).

Die irdische Existenz ist zu wertvoll, um unbegeistert durch’s Leben zugehen. Im Sinne ausgeprägter Begeisterungsfähigkeit für Verschiedenes, Anderes und Sonstiges freue ich mich, im Kirchkreis Stuttgart zusammen mit Ihnen Kirche zu gestalten. Kommunizieren wir gerne bedürfnis- und gabenorientierter, um uns wissen zu lassen, was wir aneinander haben könnten und wollten. Bei Gelegenheit würde mich interessieren: Welche Gaben schlummern in Ihnen? […] Zu meinen gehören: ich bin passionierter Sänger, passabler Hobbyfußballspieler, (zug)erfahren in Europa, bewandert in interkultureller Grenzüberwindung & indo-europäischen Sprachen, dazu ein Freund von Wortspielen, Ironie & Humor. Gerade Humor hat für mich etwas zutiefst Göttliches, ist eng verbunden mit Glauben und Gottvertrauen. Er lässt uns die Welt anders sehen und befreit uns zum Handeln. So freue ich mich auf die Arbeit und hoffe, Ihnen möglichst bald in Ruhe persönlich zu begegnen. Ob beim Kirchenkaffee oder beim ungezwungenen Gespräch in den Öffentlichen Verkehrsmitteln unserer Stadt, ob auf der Schiene oder auf der Straße: In allen Begegnungen wünsche ich uns einen schärfer werdenden Blick auf die Fragen, Bedürfnisse und Hoffnungen unserer Mitmenschen. Schließlich genügen wir als Gemeinde uns niemals selbst, sondern gehören als ChristInnen immer zum Großen und Ganzen der Schöpfung Gottes und sind als Beschenkte & Befreite bis in die Ewigkeit dazu aufgerufen, Grenzen zu überwinden.

Ihr Benedikt Jetter 


Herzlich willkommen!

 

 

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Hier finden Sie unsere Gottesdienste, theologischen, spirituellen und kulturellen  Veranstaltungen, Konzerte, wichtige Kontaktdaten und Links, sowie Informationen, zur Citykirchenarbeit, zur Kirchengemeinde und zur Geschichte der Hospitalkirche.


Programme zum Download


Der Gemeindebrief Hospitalkirche September 2024 bis November 2024


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Gemeindebrief der Hospitalkirchengemeinde von September 2024 bis November 2024
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Evangelische Kirche in der City - der Citykirchenflyer


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Der neue Citykirchenflyer ist da! Mit Terminen von Oktober bis Dezember 2024
Citykirchen-Folder_2024-3_Okt-Dez_WEB.pd
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Bitte beachten Sie kurzfristige Veränderungen/Absagen (s. Veranstaltungskalender)  und aktuelle Vorgaben bei Gottesdiensten und Veranstaltungen. Vielen Dank!


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Eine einzigartige Sammlung von Bild- und Textdokumenten zur Geschichte der Hospitalkirche finden Sie auf der Homepage von Andreas Keller:  www.kirchen-online.com

Fotos: Andreas Keller